CEO von The Embassies
Jan Garde ist Gründer und Chairman von THE EMBASSIES OF GOOD LIVING, einem Schweizer Unternehmen, das neu denkt, wie und wo wir leben – im Wandel der Lebensphasen. THE EMBASSIES vereint Elemente eines globalen Mitgliederclubs und eines Serviced-Living-Konzepts und bringt generationenübergreifende Bewohner in liebevoll gestalteten Räumen zusammen – im Herzen inspirierender Städte weltweit.
Der erste Standort eröffnet gerade in Hamburg, weitere sind in Planung.
Jan pendelt zwischen Köln, Zürich und Hamburg, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Vor der Gründung von THE EMBASSIES war er über zwei Jahrzehnte im Bereich Brand & Experience Design tätig.
Frage: Was zeichnet eine gute Verhandlung aus?
Antwort: Wenn die Verhandlungspartner den Tisch verlassen, sich die Hand geben und ein Ergebnis gemeinsam auf Augenhöhe erzielt haben. Beide Seiten haben vielleicht bei manchen Punkten eingelenkt, bei anderen sich durchgesetzt. Das Ergebnis der Verhandlung ist jedenfalls in einem guten Rahmen.
Wie wichtig ist die Vorbereitung auf eine Verhandlung?
Die Vorbereitung ist essentiell wichtig. In Zahlen: Für eine erfolgreiche Verhandlung braucht es 75 Prozent der Zeit für die Vorbereitung. Die restlichen 25 Prozent sind während der Verhandlung für das “Lesen” der anderen Seite aufzuwenden und für das Justieren der eigenen Taktik.
Ist Vertrauen notwendig für Verhandlungen?
Besser ja! Auf Vertrauen basieren gute Verhandlungen, mit Vertrauen werden bessere und längerfristige Ergebnisse erzielt. Gleichzeitig: Vertrauen ist nicht zwingend notwendig, insbesondere dann, wenn man mit den Verhandlungspartnern zum ersten Mal zusammenkommt.
Was fällt Dir leichter: interne oder externe Verhandlungen?
Das ist gleich, da gibt es keinen großen Unterschied. Zudem werden unsere externen Verhandlungspartner oft schnell zu Partnern, so dass es sich anfühlt wie eine interne Verhandlung.
Was benötigt eine gute Führungskraft besonders?
Empathie, Strategie und Vision.
Wie hat sich Deine Art des Führens im Laufe der Zeit verändert?
Im Vergleich zu meinen ersten Gehversuchen in Führungspositionen bin ich bestimmt ein anderer Mensch geworden. Aus jeder Verhandlung nehme ich – bis heute – etwas mit: Ich lerne für die nächsten Verhandlungen. Und ich habe bis heute immer darauf geachtet, von Geschäftspartnern Dinge zu übernehmen, wenn sie gut sind. Und andere Dinge zu lassen.
Wie bildest Du Dich beruflich weiter?
Durch Reflexion. Sehr entscheidend dafür war für mich die Teilnahme an den von David Hieatt organisierten Do Lectures in Wales 2018. Dieses “360-Grad-Coaching” hat mir Wissensfelder erschlossen und mir stärker die Bedeutung meiner Werte bewusst gemacht. Im Alltag nutze ich zur Fortbildung eine Mischung aus Podcasts, Büchern und Konferenzen, ob digital oder in Präsenz.
Zum Schluss: Wie beschreibst Du die Zukunft des Co-Working?
Es geht um das wahrgenommene Ambiente: sich sicher zu fühlen, Bestärkung zu erfahren und inspiriert zu werden – und diese Erfahrung zugleich an andere weiterzugeben. So kommen bei uns Menschen mit ganz unterschiedlichen Biografien, Demografien und beruflichen Hintergründen zusammen. Das kann bei uns in Hamburg stattfinden – oder an weiteren Orten, die wir derzeit konzipieren. Es geht dabei nicht in erster Linie darum, auf welchen Stühlen man sitzt, sondern wer auf dem Stuhl neben einem sitzt. Die „Hardware” muss stimmen. Aber die „Software” macht den Unterschied…
Das Interview führten wir im Oktober 2025.





